Melitta Group

Geschäftsbericht 2021

Brief der Unternehmens­leitung

Sehr geehrte Damen und Herren,

dass das Geschäftsjahr 2021 ein herausforderndes Jahr wird, war frühzeitig zu erkennen. In unserem letztjährigen Geschäftsbericht hatten wir diese Entwicklung bereits aufgezeigt. Neben der Corona-Pandemie, die unser privates wie berufliches Leben weiterhin intensiv beeinflusst hat, kam es zu erheblichen Verwerfungen auf den Märkten. Diese zeigten sich insbesondere in einem sprunghaften Anstieg der Energie-, Material- und Transportkosten sowie in einer mangelnden Verfügbarkeit von (Vor-)Materialien.

Dem hohen Engagement unserer Mitarbeitenden, ihren Kompetenzen und ihrer Sorgfalt ist es zu verdanken, dass wir trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken. Wir haben 2021 einen Umsatz in Höhe von 1.882 Mio. Euro erzielt. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent. Währungsbereinigt ist sogar ein Plus von 11 Prozent entstanden.

Zu berücksichtigen ist allerdings, dass dieses Wachstum nur zum Teil auf ein höheres Absatzvolumen zurückgeht. Ein größerer Teil dieses Zuwachses ist durch Preiserhöhungen entstanden, die wir aufgrund der stark gestiegenen Kosten in allen unseren Geschäftsfeldern vornehmen mussten. Da mit den Preiserhöhungen und einem strikten Kostenmanagement die gestiegenen Energie-, Material- und Transportkosten aber nur teilweise kompensiert werden konnten, ist das Ergebnis der Melitta Gruppe deutlich belastet worden.

Insgesamt sind wir mit dem Geschäftsjahr 2021 jedoch sehr zufrieden. In unserem Geschäftsfeld Kaffee haben wir erneut einen Rekordwert im Absatzvolumen erzielt. Dadurch haben wir unsere Marktanteile weiter ausbauen können. In Deutschland liegen diese mittlerweile bei 11,3 Prozent (im Vorjahr: 9,5 Prozent). Im Geschäftsfeld Kaffeezubereitung waren wir in den Bereichen Kaffeefiltermaschinen und Vollautomaten sehr erfolgreich. Dies ist vor allem auf unsere Strategie zurückzuführen, vermehrt Premiumgeräte anzubieten. Und auch das Geschäftsfeld Haushaltsprodukte hat sich gut entwickelt. Hier sind uns große Fortschritte bei der Nachhaltigkeit unserer Produkte gelungen, die von den Nachfragern zunehmend honoriert werden.

Wie bereits 2020 haben sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie belastend auf unser B2B-Geschäft niedergeschlagen. Auch wenn sich temporär die Situation in der Hotellerie und Gastronomie erholt hat, blieb das Umfeld schwierig. Deutlich zu verspüren ist bis heute eine zurückhaltende Investitionsneigung gewerblicher Kunden aufgrund von Unsicherheiten und Personalengpässen. Dagegen haben sich die durch die Pandemie entstandenen Effekte auf das B2C-Geschäft weitgehend normalisiert.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen ist es uns im vergangenen Geschäftsjahr gelungen, unsere strategische Agenda wieder stärker in den Fokus zu nehmen und umzusetzen. Dies zeigte sich mit Blick auf unsere Internationalisierungsstrategie beispielsweise in der Übernahme des traditionsreichen italienischen Kaffeerösters Caffè Corsini und einer Mehrheitsbeteiligung an der Plattform roastmarket.de. Gleichzeitig haben wir in Bremen eine Kaffeemanufaktur für Spezialitätenkaffees errichtet und so unser Produktspektrum erneut erweitert. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um unsere Marken – sowohl im B2C- als auch im B2B-Geschäft zu schärfen und das Vertrauen in diese weiter zu stärken. Dabei ging es uns vor allem darum herauszustellen, welche Kompetenzen und welche Traditionen mit unseren Marken verknüpft sind.

Einer der strategischen Schwerpunkte des vergangenen Jahres war erneut die nachhaltige Ausrichtung unserer Geschäftsaktivitäten. Wir haben unsere Nachhaltigkeitsziele weiter konkretisiert und gute Fortschritte gemacht, um unsere Zukunftskonzepte in den Wertschöpfungsbereichen Kaffee und Kaffeeanbau, Kunststoffe und Kunststoffprodukte, Papier und Zellstoffe sowie Elektrogeräte bis 2030 umzusetzen. Mehrere größere Nachhaltigkeitsprojekte starteten nach intensiver Vorbereitung im vergangenen Geschäftsjahr, so z.B. unser Social Business-Projekt „Fair Recycled Plastics“ in Indien. Außerdem erschien 2021 unser erster gruppenweiter Nachhaltigkeitsbericht.

Geprägt war das vergangene Geschäftsjahr nicht zuletzt durch eine weitere Stärkung unserer Unternehmenskultur. Wie schon in den vergangenen Jahren haben wir zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um unseren Zusammenhalt, die Kompetenzen unserer Führungskräfte und unsere Employer Brand auszubauen. Unsere diesbezüglichen Investitionen haben sich vollends ausgezahlt. Denn wie wichtig eine gute Unternehmenskultur ist, die von Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen geprägt ist, hat das Jahr 2021 erneut unter Beweis gestellt. Auf unsere an Werten orientierte Zusammenarbeit und unsere Verpflichtung als Familienunternehmen sind wir nicht nur stolz, sondern sehen sie auch als einen zentralen Erfolgsfaktor unserer Unternehmensgruppe an.

Bereits heute ist zu erkennen, dass das Geschäftsjahr 2022 nicht weniger Unwägbarkeiten als das vergangene Geschäftsjahr bereithält. Wir gehen sogar davon aus, dass die Verwerfungen an den Märkten zunehmen und diese in ihren Auswirkungen tiefgreifender und langfristiger sein werden. Die geopolitischen Entwicklungen werden gemeinsam mit den Preis- und Zinserhöhungen sowie den Versorgungsengpässen dazu führen, dass politische und soziale Spannungen zunehmen werden und auch das wirtschaftliche Umfeld schwieriger und unsicherer wird.

Gleichwohl sind wir davon überzeugt, dass uns die gewonnene Agilität in den vergangenen Jahren bei der Bewältigung dieser Herausforderungen helfen wird. Darüber hinaus haben wir hohes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unserer Organisation. Dass unsere Mitarbeitenden ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft besitzen und sich an neue Rahmenbedingungen schnell anpassen können, haben sie in den vergangenen Jahren überzeugend bewiesen. Und auch unsere Führungskräfte, auf die es in von Unsicherheit geprägten Zeiten besonders ankommt, haben nicht nur die Kompetenz und Erfahrung, sondern auch die notwendige Gelassenheit, um in Krisensituationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Daher sehen wir uns für die kommenden Jahre gut aufgestellt und blicken optimistisch in die Zukunft.

Unseren Mitarbeitenden und unseren Geschäftspartnern danken wir für ihr Engagement, ihre Treue und Verlässlichkeit sehr herzlich.

Jero Bentz
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Volker Stühmeier
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